So bereiten Sie Ihren Garten auf den Urlaub vor!
Des Gärtners Freud`, des Gartens Leid
Der Urlaub steht kurz bevor – lange haben Sie sich schon auf die schönste Zeit des Jahres gefreut. Doch wie überstehen Ihr Garten oder Ihre Pflanzen auf dem Balkon die sprichwörtliche „Durststrecke“? Es gibt eine ganze Reihe an Vorkehrungen, die Sie treffen können, damit Ihr Garten während Ihrer Abwesenheit auch ohne Pflege halbwegs in Form bleibt.
Der Rasen will nochmal gemäht werden
Kurz vor Ihrer Abreise sollten Sie Ihren Rasen nochmal komplett mähen. Bitte nicht zu kurz mähen – empfehlenswert ist eine Schnitthöhe von 5-6 cm, damit die Halme genügend Schatten werfen und der Boden nicht so schnell austrocknen kann. Ideal ist ein Rasenmäher mit Mulchfunktion: Durch den Mulch reduziert sich die Verdunstung und damit der Wasserbedarf des Rasens!
Wenn die Wettervorhersage konstant hohe Temperaturen und viel Sonne prognostiziert, empfiehlt sich zusätzlich eine automatisierte Bewässerung mit Sprenger und Zeitschaltuhr. Die Reichweite des Sprengers sollte dann gleich so eingestellt werden, dass auch die Beete oder die Kübelpflanzen noch von dem kühlen Nass profitieren können.
In jedem Fall sollten Sie Ihren Rasen jetzt nicht mehr düngen. Damit würden Sie nur das Wachstum des Rasens in den kommenden Wochen anregen, so dass er öfter gemäht werden müsste.
Beet-Pflanzen lassen sich langfristig erziehen
LWer im Sommer regelmäßig auf Reisen geht, kann seine Pflanzen von den ersten Frühlingstagen an systematisch an weniger Wasser gewöhnen. Denn: Wenn Beetpflanzen seltener gegossen werden, entwickeln sie mit der Zeit tiefere Wurzeln, um sich die Feuchtigkeit aus den tieferen Erdschichten zu holen. Deshalb ist es ratsam, die Pflanzen selbst im Hochsommer nicht täglich mit Wasser zu verwöhnen. Gießen Sie sie lieber jeden zweiten oder dritten Tag und dafür etwas intensiver. So werden die Pflanzen langsam daran gewöhnt, dass sie ihre Feuchtigkeit nicht knapp unter der Bodenoberfläche bekommen, sondern etwas tiefer wurzeln müssen. Dadurch überstehen sie trockene Phasen deutlich besser.
Auch Sträucher und Stauden müssen geschützt werden
Damit schnell wachsende Stauden oder Kletterpflanzen während Ihres Urlaubs nicht abknicken und vor Sturmböen oder heftigen Gewittern geschützt sind, empfiehlt es sich, sie mit Rankhilfen oder Stäben zu stabilisieren. Grundsätzlich macht es Sinn, unter den Stauden und Gehölzen etwas Mulch auszubringen – er hindert nicht nur das Unkraut am Wachsen, sondern bietet auch einen gewissen Schutz vor dem Austrocknen.
Wenn Sie Heckensträucher wie Liguster, Leyland-Zypresse oder Buchsbaum gepflanzt haben, können Sie sie noch vor dem Urlaub schneiden. Dann haben die Triebe genügend Zeit, sich so wieder auszubilden, dass sie in ein paar Monaten stark genug für den Winter sind. Manch wuchsfreudige Formgehölze wie z.B. die Buche sollten öfter im Jahr zurückgeschnitten werden – auch hier bietet es sich an, sie vor Ihrem Urlaub nochmal in Form zu bringen.
Balkon- und Kübelpflanzen sind am schnellsten wieder durstig
Pflanzen in Töpfen oder Blumenkästen sind die Sorgenkinder während der Urlaubszeit, da sie am regelmäßigsten Wasser brauchen. In jedem Fall sollten Sie alle Topf- und Kübelpflanzen wenn möglich an die Nordseite des Hauses oder an einen überdachten Ort im Freien stellen, damit sie der direkten Sonneneinstrahlung nur sehr wenig ausgesetzt sind. Alternativ können Sie die Töpfe auch an einem schattigen Platz in den Gartenboden versenken, da sie dann besser vor Austrocknung geschützt sind.
Sehr lange, schnell gewachsene Triebe und alle verblühten Blüten sollten Sie großzügig abschneiden – auch das reduziert den Wasserbedarf.
Wer länger als 3-4 Tage verreist, wird bei allen Kübel- und Topfpflanzen jedoch nicht umhinkommen, einen netten Nachbarn um Unterstützung zu bitten oder eine automatische (Tröpfchen-) Bewässerung zu installieren.
Generell gilt für alle Beete und Pflanzen: Am Vorabend und am Tag Ihrer Abreise richtig gut wässern, damit sie wenigstens zum Start noch optimal mit Feuchtigkeit versorgt sind!