So schneiden Ihre Rosen am besten ab.
Blumige Aussichten.
Ob Bäume, Sträucher, Hecken, Stauden, Wein, Kletterpflanzen oder die geliebten Rosen: Regelmäßiges Schneiden im Garten hilft Ihren Pflanzen, in Topform zu bleiben und stimuliert optimales, kontrolliertes Wachstum sowie eine perfekte, ertragreiche Blüte. Insbesondere Rosen müssen nicht nur nach dem Winter, sondern meist auch nach der ersten Blüte gestutzt werden, um der zweiten Blütenpracht-Saison nachhaltig auf die Sprünge zu helfen.
Wichtig ist: Tragen Sie dabei stichfeste Kleidung und Gartenhandschuhe und schnippeln Sie nicht einfach nach Lust und Laune drauf los! Informieren Sie sich vorab genau - nur richtiges Schneiden zur richtigen Zeit macht Sinn und zeigt unübersehbar die gewünschte Wirkung.
Schnittig ans Werk.
Der Sommer-Ausputzschnitt weckt nach der ersten Blütenpracht neue Wachstumsenergien und macht die Rosen resistenter gegen Schädlinge. Entfernen Sie dabei zuerst verletzte, abgestorbene oder kranke Pflanzenteile sowie lästige, auffällig stachelreiche Wildtriebe ohne Blütenknospen! Sie haben eine hellgrüne Farbe, treiben unterhalb der Wurzelhals-Veredlungsstelle aus, bestehen aus bis zu 8 Blattpaaren und entziehen der Rose viel wertvolle Energie. Unser Tipp: Schieben Sie die Erde um die Wurzel herum behutsam beiseite und ziehen sie dann den Wildtrieb heraus, damit er nicht wieder neu austreibt!
Für jede Rose den richtigen Schnitt.
Die tiefwurzelnden Rosen unterteilt man in Einzelblüher und in sogenannte Puschel- bzw. Doldenblüher wie etwa Kletterrosen. Letztere verblühen nach und nach und werden anders geschnitten als Einzelblüher.
Zuerst betrachten wir die Einzelblüher-Rose - von der verblühten Blüte stielabwärts! Das erste Blatt hat nur 3 Laubblätter. Wenige Zentimeter weiter unten befindet sich das erste komplette Blatt mit 5 Laubblättern. Genau hier wird nun dicht am Stamm geschnitten. Denn knapp unterhalb des anzusetzenden Schnitts befindet sich in der Blattachsel eine oft noch kaum sichtbare zarte Knospe, die es nun „wachzuküssen“ gilt, damit sich ein neuer Blütentrieb bilden kann. Damit die Wundfläche durch einen sauberen Schnitt möglichst klein gehalten wird, schneidet man idealerweise rund 5 Millimeter oberhalb einer Knospe - in einem schrägen 45 Grad Winkel. Dann kann das Regenwasser optimal ablaufen.
Bei Doldenblüher-Rosen schneidet man einfach die verblühten Blüten an der Stielbasis ab – die restlichen Blüten lässt man zurück, bis auch sie verblüht sind. Und falls schon die gesamte Dolde mit ihren Blüten verblüht ist? Dann beschneidet man die Rose genauso wie bei der Einzelblüher-Rose beschrieben.
Erstklassiges Schneidwerkzeug zahlt sich aus.
Sparen Sie nicht am falschen Platz! Schlechtes, ungepflegtes Werkzeug beschädigt Ihre Pflanzen durch Quetschungen, die rasch zur matschigen Angriffsfläche für Krankheiten werden können. Ob Rosenschere, Astschere, Heckenschere, Rasenmäher, Freischneider, Motorsense oder Rasenkantenschere: Nur intaktes Werkzeug belohnt Gartenfreunde mit einem überzeugenden Ergebnis und sorgt für optimales, gesundes Wachstum. Achten Sie daher auch beim Rosenschnitt unbedingt auf eine scharfe, robuste Rosenschere und auf eine handgelenkschonende Ergonomie!
Desinfizieren Sie Ihr Schnittwerkzeug ab und zu mit Ethanol, Spiritus oder mindestens 80 Grad heißem Wasser! Das verhindert die Übertragung von Pilzkrankheiten, Viren oder Bakterien. Und vergessen Sie nicht, Ihr Werkzeug danach wieder mit einem Pflegemittel bis zum nächsten Einsatz einzuölen.
Düngen für die zweite Blütenpracht.
Damit die zweite Blüte auch schön üppig ausfällt, ist es sinnvoll, die Rosen gleich nach dem Sommerschnitt noch einmal zu düngen. Die zweite Rosendüngung sollte jedoch nie später als im Juli erfolgen, damit die neuen Triebe noch ausreichend Zeit haben, sich winterfest auszubilden bzw. zu verholzen, um den Frostschäden besser standhalten zu können. Optimal sind organische Dünger bzw. eine Mischung aus organischen und mineralischen Düngern. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie nicht überdüngen und sich genau über die richtige Anwendung informieren! Lockern Sie die Gartenerde im Interesse der Bodengesundheit regelmäßig auf, damit Bodenorganismen auch genügend Sauerstoff bekommen, um die Nährstoffe im Boden umzusetzen.